Einleitung
Beim 3D-Druck ist es oft notwendig, große Objekte in mehrere Teile zu unterteilen – sei es wegen des Bauraums, aus Gründen der Druckqualität oder zur besseren Nachbearbeitung. Doch sobald die Teile fertig sind, stellt sich die Frage: Wie lassen sich dünne oder empfindliche 3D-Druckteile nach dem Schneiden stabil wieder verbinden?
In diesem Artikel zeigen wir dir die fünf besten Methoden, abhängig vom verwendeten Filament und der späteren Beanspruchung des Bauteils.
1. Sekundenkleber – ideal für PLA & einfache Anwendungen
Sekundenkleber (Cyanacrylat) eignet sich gut für PLA, ABS, ASA und teilweise auch PETG.
Anwendung:
-
Klebeflächen säubern (z. B. mit Isopropanol)
-
Kleber dünn auftragen
-
Zusammenpressen und fixieren
-
Optional: Mit Backpulver verstärken → härtet sofort, schleifbar
Vorteile:
Einfach & schnell
Nachteile:
Brüchig bei hoher Belastung
2. Thermisches Verschweißen mit Lötkolben oder 3D-Stift
Für eine dauerhaft feste Verbindung eignet sich das Verschweißen mit Hitze. Dabei wird Material an der Nahtstelle aufgeschmolzen und verbunden.
Du brauchst:
-
Lötkolben mit feiner Spitze oder
-
3D-Stift mit passendem Filament
Vorteile:
Sehr stabil, ideal für funktionale Bauteile
Nachteile:
Etwas Übung nötig, optisch nicht immer ideal
3. Aceton-Schweißen – nur für ABS & ASA
ABS und ASA lassen sich chemisch verschmelzen. Aceton löst die Oberfläche an, die Bauteile verbinden sich molekular.
Anwendung:
-
Aceton dünn auftragen (z. B. mit Pinsel oder Wattestäbchen)
-
Kurz einwirken lassen
-
Teile zusammendrücken und aushärten lassen
Vorteile:
Extrem haltbare Verbindung, nahezu unsichtbar
Nachteile:
Nur für ABS & ASA geeignet, gute Belüftung notwendig
4. Mechanische Verbindung: Dübel, Schrauben & Magnete
Für große oder wieder lösbare Objekte ist eine mechanische Verbindung empfehlenswert.
Möglichkeiten:
-
Steckverbindungen mit Passstiften
-
Schrauben oder Bolzen
-
Eingelassene Magnete
Vorteile:
Sehr stabil, wieder lösbar
Nachteile:
Planung & Nachbearbeitung notwendig
5. Konstruktion mit integrierten Verbindungen
Schon beim 3D-Modellieren kannst du Verbindungssysteme wie integrieren.
- Nut-Feder,
- Zapfen oder
- Puzzleteile
Tipp:
Nutze zusätzlich Kleber oder schmelze die Naht mit dem 3D-Stift für maximale Stabilität.
Vorteile:
Exakte Ausrichtung, saubere Optik
Nachteile:
Nur mit Vorkenntnissen im CAD-Design realisierbar, mittlerweile auch über diverse Slicer umsetzbar.
Filament-Vergleich: Welche Methode passt zu welchem Material?
Du bist unsicher, welches Filament du verwendet hast oder verwenden solltest? Dann wirf einen Blick in unseren Materialratgeber für 3D-Druck – dort stellen wir PLA, PETG, ABS, ASA, TPU und viele weitere Materialien im Detail vor.
Material | Empfohlene Verbindung |
---|---|
PLA | Sekundenkleber + Backpulver, 3D-Stift |
PETG | 3D-Stift oder Heißkleber |
ABS | Aceton-Schweißen, 3D-Stift |
ASA | Aceton (bedingt), Sekundenkleber |
TPU | Mechanisch oder 3D-Stift (Kleben schwierig) |
Fazit:
Ob Mini-Bauteil oder großflächiger Druck – für jedes Projekt gibt es eine passende Verbindungstechnik. Wer optisch sauber arbeiten will, nutzt Sekundenkleber. Wer hohe Belastung erwartet, verschweißt die Teile thermisch oder chemisch. Und wer vorausschauend konstruiert, integriert Verbindungselemente bereits im CAD-Modell.
👉 Hinweis: Alle genannten Empfehlungen basieren auf unseren eigenen Erfahrungen aus zahlreichen Kundenprojekten und internen Testreihen. Je nach Anwendung, Druckeinstellung und Materialcharge können die Ergebnisse leicht variieren.
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Gründer & Geschäftsführer von Lux3D
Als CAD-Konstrukteur und 3D-Druck-Experte unterstütze ich seit über 5 Jahren Unternehmen und Privatkunden bei der Umsetzung individueller Produktideen – vom Prototyp bis zur Serienfertigung.
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